Fortsetzung des Projekts „Ottokars Schatz“ – Expedition 2
Nach den ersten erfolgreichen Erkundungen rund um das Schloss St. Martin im September 2025 geht das Projekt „Ottokars Schatzsuche“ in die zweite Phase. Auf Grundlage der neu gewonnenen Hinweise und insbesondere des Fundes des zweiten Kartenfragments richtet sich der Blick nun auf Schloss Lustbühel, ein Ort voller Geheimnisse und möglicher Überraschungen.
Die Teilnehmer:innen erwartet erneut eine Kombination aus Abenteuer, Rätseln und Bewegung in der Natur, ergänzt durch spannende Herausforderungen, die an die Erfahrungen aus der ersten Expedition anknüpfen. Wer die magischen Diamanten des Mutes und das Sternenlicht aus der ersten Etappe erworben hat, wird feststellen, dass nun neue Aufgaben warten und sich das Geheimnis Ottokars weiter entfaltet.
Termin: Samstag, 15. November 2025, 10:00 Uhr
Treffpunkt: Schloss Lustbühel, Bushaltestelle
Die Teilnehmer:innen werden gebeten, pünktlich und mit voller Suchbereitschaft zu erscheinen (empfohlene Fortbewegungsmittel: Pferd, Roller, Kutsche oder andere Fortbewegungsmittel – bitte berücksichtigen Sie die eingeschränkten Unterbringungsmöglichkeiten).
Empfehlungen für Teilnehmer:innen
Basierend auf den Erfahrungen der ersten Expedition wird folgendes Equipment empfohlen:
Taschenlampe (idealerweise mit magischem Licht, um mittelalterliche Schatten zu vertreiben)
Kletterausrüstung für schwierige Höhen und Tiefen
Verpflegung und Getränke für mindestens drei Tage abseits der Zivilisation
Hilfsmittel, die das Wohlbefinden bei einem unerwarteten, aber vorhersehbaren Übernachtungsaufenthalt im Wald, in den Felsen oder unter der Erde fördern (d. h. Schlafsack, Thermoskanne, Musikinstrument, Handarbeit)
Die Expedition richtet sich an die ganze Familie – Eltern, Kinder und alle Interessierten können aktiv teilnehmen. Der Schwierigkeitsgrad der Aufgaben ist flexibel, sodass jede:r gemäß den eigenen Fähigkeiten mitmachen kann.
Das Erreichen des Ziels und die Entdeckung des gesamten Inhalts des geheimen Tresors erscheint dem Forschungsteam zum jetzigen Zeitpunkt jedoch eher unwahrscheinlich.
Für die Teilnahme ist keine archäologische Ausbildung erforderlich, gesunde Neugier und geeignetes Schuhwerk reichen aus.
Es freut sich auf Sie
Tereza Wolfmayr und ihr Forschungsteam
Bitte meldet euer Interesse per E-Mail an office@czechpunkt.at oder WhatsApp 00420607622630
Kostenbeitrag: freiwillige Spende
____________________________________
Bericht über die zweite Etappe der interdisziplinären Expedition „Auf den Spuren des Schatzes von Přemysl Ottokar II.“
(vom 21. November des Jahres 2025)
Sehr geehrte Freundinnen und Freunde, Unterstützerinnen und Unterstützer sowie unermüdliche Beobachterinnen und Beobachter unserer feldforschungsorientierten Unternehmung,
wir geben hiermit bekannt, dass die zweite Phase der Expedition, die am 15. November d. J. im Umfeld des Lustbühel-Schlösschens feierlich eröffnet – und ebenso feierlich abgeschlossen – wurde, erfolgreich in den Kanon jener Ereignisse aufgenommen wurde, die sich zumindest bis zum ersten Frühlingstag des Jahres 2026 im kollektiven Gedächtnis der Gruppe halten werden.
Das Schlösschen, dessen Geschichte bis in die erste Hälfte des 17. Jahrhunderts zurückreicht, erschien in der Voranalyse als vollkommen idealer Ort. Wo sonst sollte der eiserne, goldene, listige und vorausschauende König seinen steirischen Depotstandort angelegt haben, wenn nicht genau an jenem Ort, an dem drei Jahrhunderte später ein romantischer Bau mit Blick auf die sanft gewellte Landschaft entstand?
Diese Hypothese wurde jedoch eindeutig, grundsätzlich und unwiderruflich widerlegt.
Das Fundpotenzial erwies sich als geringer, als es optimistische Modelle vermuten ließen.
Anstelle einer Truhe voller Taler und Schmuckstücke konnten wir lediglich diamantartige Strukturen von der Größe einer Walnuss identifizieren – exakt ein Exemplar pro Expeditionsmitglied (übrigens Walnüsse mit deutlich erkennbaren Wachstumsstörungen).
Es kam zu einer Divergenz der Meinungen:
Die Fraktion der Skeptiker stellte fest, dass eine derart bescheidene Diamantenausbeute die Mühen – das Hinaufklettern, Hinunterrutschen und Durchdringen von Vegetation, die offenbar Ambitionen besitzt, zur dominanten krautig-strauchigen Flora des Areals aufzusteigen – schlicht nicht wert sei.
Die Fraktion der moderaten Optimisten begrüßte mit ehrlicher Begeisterung den Fund eines weiteren Kartenfragments, extrahiert aus einer hölzernen Kassette, die im Geflecht halbverrotteter Äste und Blätter verborgen lag, deren orange-rote Färbung wahlweise herbstliche Idylle oder akute Sicherheitswarnung signalisierte.
Die Fraktion der radikalen Optimisten (Arbeitstitel: Schokoladensekte) betrachtet den Fund von Milchschnitten-Schokoladentafeln zu je 20 g – in einer Menge, die exakt der Zahl der Mitglieder des Subteams „unterdurchschnittlicher Körperhöhe“ entspricht – als eindeutigen Hinweis auf den immensen Wert des gesuchten Schatzes. Diese Gruppe wird weiterhin von einem speziellen Expertengremium überwacht, das sich mit dem Risiko übersteigerter spekulativer Interpretationsmuster befasst.
Die Rettung bislang ontologisch unklar definierter Entitäten
Was jedoch mit absoluter Sicherheit als einzigartiges, methodologisch kaum fassbares und emotional atemberaubendes Phänomen einzustufen ist, ist die Tatsache, dass es den jüngeren Mitgliedern der Expedition – gewissermaßen nebenbei, als Nebenprodukt ihres primären Forschungsengagements – gelang, durch tapfere, nicht immer logisch erklärbare, jedoch äußerst wirksame Handlungen den Lebensraum folgender Wesen zu retten, deren ontologischer Status bislang nicht abschließend bestimmt ist:
Jablůňka (weiblich; höchstwahrscheinlich eine Apfelgarten-Nymphe, eng an den phänologischen Rhythmus des Obstbaumbestands gebunden),
Tůňka (weiblich; vermutlich ebenfalls eine Nymphe, jedoch in hydrologisch aktiven Bereichen einer Waldlichtung domestiziert),
Lesan (männlich; Angehöriger eines zwergischen Kleinwesensstammes mit weitverzweigter Waldpopulation),
Příkopec (männlich; ein solitär lebender Einzelgänger, der einen geomorphologisch instabilen und schwer überschaubaren Bereich verteidigt).
Die Gefährdung ihrer Existenz wurde von der Gruppe blitzschnell erkannt, in einer kurzen, jedoch höchst effektiven Beratung terminologisch präzisiert und analytisch erfasst, woraufhin im Tempo eines Windsturms das optimale operative Vorgehen beschlossen wurde, das eine vollständige Eliminierung der unmittelbaren Bedrohung durch koordinierte Intervention ermöglichte. Und es ist hervorzuheben, dass außerordentlich starke Unterstützung leistete dabei erneut der Gesandte der Stadt Graz, der tapfere und hochgeschätzte Ritter Albert.
Teamkohäsion: überraschend – rührend
Trotz Uneinigkeit in der Interpretation der Funde zeigte die Expedition erneut eine bemerkenswerte Geschlossenheit.
Es kam zu rührenden Solidaritätsakten, insbesondere zu Austauschaktionen des Inhalts klima- und alltagsfreundlicher, mehrfach verwendbarer Jausenbehälter.
Schwächere Mitglieder der logistischen Unterstützung, die der Erschöpfung in der Hälfte bzw. im letzten Drittel der Route erlagen, wurden von den jungen Fachkräften sicher in ihre häuslichen Gefilde zurückbegleitet.
Die moralische Stärke der Expertinnen und Experten sowie ihre empathischen Fähigkeiten werden bei sämtlichen zukünftigen Rekrutierungsmaßnahmen lobend hervorgehoben werden.
Entscheidung der Expeditionsleitung: Gelände-Pause, Forschungsmodusänderung
Die Hauptorganisatorin der Expedition Tereza (vertreten durch ihre Geländespezialistin Matilda) verkündete eine kurzfristige Unterbrechung des aktiven Terrainbetriebs.
Die Teams wechseln in den sogenannten Winterforschungsmodus, der Archivstudien, die Analyse der gefundenen Kartenfragmente, ergänzende Brainstorming-Aktivitäten und die systematische Vorbereitung auf die Weihnachtsfeiertage kombiniert.
Die Wiederaufnahme der bewegungsintensiveren Phase wird von der Expeditionsleitung rechtzeitig angekündigt.
Glück auf für die nächste Etappe!